Und auf Andechs lacht die Sonne

 Rund 200 Wallfahrer hatten sich bei kühlen Temperaturen auf das Wagnis eingelassen, Anorak und Wanderschuhe angezogen und auf den Weg nach Herrsching gemacht. Am traditionellen „Palmsamstag“ geht es für gläubige Sportler jährlich auf den Heiligen Berg, um mit Bewegung und Besinnung die Karwoche einzuläuten. Diese Veranstaltung der DJK-Verbände München & Freising und Augsburg in Zusammenarbeit mit der Abteilung Sportpastoral, dem BLSV und dem Arbeitskreis Kirche & Sport ist im wahrsten Sinne oft ein Lichtblick nach entbehrungsreicher Fastenzeit und kühlem Wetter, denn die Sonne wärmte die Sportler schon auf ihrem Weg durch das Kiental und tauchte die barocke Klosterkirche in freundliches Weiß.
Geistlichkeit HP
„Sport zwischen Traum und Lebenserfahrung!“ war das Thema für diesen Vormittag: Wozu taugt Sport in unserem Leben? Kitzelt er unsere Tugenden heraus, kann er uns zu besseren Menschen machen? Oder dient er nur dem Traum von der ewigen Jugend? Eine Lebensschule kann er uns bieten: mit Erfolg und Niederlagen umzugehen, Grenzen zu erkennen und Fairness einzuüben.
2018 hat Papst Franziskus eine Stellungnahme zum Sport veröffentlicht: „Sein Bestes geben“. Hier philosophiert er über die Rolle, die Sport in unserem Leben spielt und in einem christlichen Leben spielen könnte, wenn wir versuchen, unser Bestes zu geben und damit Freude und Zufriedenheit zu erfahren. Aber auch Tugenden wie Demut, Mäßigung, Mut und Geduld kann uns der Sport lehren und Liebe und Barmherzigkeit uns selbst und anderen gegenüber. Darüber hinaus versetzt uns der Sport in die glückliche Lage das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Traditionen und Generationen zu erlernen.
PatrickStimpfle Pfarrer HP
Wie dies in einem Leben sichtbar werden kann, verdeutlichte das mutige Statement des Spitzensportlers Patrick Stimpfle, der auf Skiern und Inlinern große Erfolge feiern konnte, aber auch mit Niederlagen umgehen lernte. Im Gespräch mit Pfarrer Hubert Ratzinger verdeutlichte er, wie sehr ihm Glaube und Vertrauen – gerade in der eigenen Familie – eine sichere Basis bieten, um mutig seinem rasanten Sport nachgehen zu können. Und wie wichtig es ihm wurde, dieses Vertrauen auch an andere Sportler weiterzugeben.
In den Fürbitten wurde auch verstorbener Mitglieder gedacht: Aktuell Maria Winkler, Leo Stainer, Dr. Michael Roth, die DV-Gründungsmitglieder Dr. Hermann Berlin und Hermann Gerstmayr sowie Walter Menter. Musikalisch begleitete wieder die Gruppe Regenbogen die Feier und für das gemeinsame Mahl war an diesem Tag Platz im Wappensaal und im Biergarten, wo ausreichend Zeit für Gespräche und Begegnungen blieb.
Uli Krauß