Sportexerzitien 2019 – „Mit dem Propheten Elija unterwegs“

Wie gut das in der DJK entwickelte Angebot von Sportexerzitien ist, erkennt man wohl erst wieder, wenn man „von außen“ angefragt wird. So dieses Jahr! Unser eigenes, für die Diözesen München und Augsburg seit Jahren bestehendes Angebot stieß zuletzt ja nur noch auf wenig Resonanz.
Die Anfrage kam aus der Diözese Linz, ob Uli Krauß (DJK-DV Augsburg) und ich nicht für ihre pastoralen Mitarbeiter Sportexerzitien anbieten könnten. Im Stift Reichersberg kamen dann 14 Pfarrer, Diakone, Pastoralassistenten und Religionspädagogen zusammen, um mit „Sportexerzitien…der etwas andere Weg, zu sich zu kommen…“ ihren Lebensweg und ihren Glauben zu reflektieren. Die biblische Gestalt des Propheten Elija, Sport und Bewegung, bewegte Meditation, Zeiten der Stille, Wüstentag waren u.a. die Hilfsmittel, um die eigene existentielle Situation und die Beziehung zu Gott leibhaftig innerlich zu verspüren und zu verkosten (vgl. Ignatius von Loyola).
spex1
So konnte beim Tauziehen die persönliche Einsatzbereitschaft überprüft werden für Dinge, die mir wichtig sind, wie es Elija bei seinem Einsatz für den Willen Gottes gezeigt hat. In welchen Situationen eine Neigung da ist, diesen Einsatz auch mit einer zerstörerischen Verbissenheit (das Töten der Baalspropheten durch Elija!) zu erbringen, führte durchaus zu Aha-Erlebnissen.
spex2
Wie reagiere ich in Situationen, in denen mir förmlich die Luft wegbleibt – auch da war das sportliche Erleben beim Intervalltraining eine Metapher für Alltagssituationen.
Für die Begleiter dieser Sportexerzitien war es dann schon auch eine Bestätigung, wenn ein Teilnehmer, der zudem ein Extremläufer ist, zugibt, bei einer intensiven Aerobiceinheit mit anschließenden, intensiven Kraftübungen vor allem für Bauch und Rücken durchaus an seine Grenzen geführt worden zu sein, zur anschließenden Imaginationsübung „depressiver Elija unter dem Ginsterstrauch“ äußert: „Da erwarte ich nach der Anstrengung Entspannung und dann kommt diese Imagination von Elija, der nur noch sterben will - dass war eine Inszenierung, die man besser nicht hätte gestalten können.“
Der Wunsch, weitere Angebote dieser Art folgen zu lassen, ist Motivation, an dieser Form von Exerzitien, die ganz dem ganzheitlichen christlichen Menschenbild entspricht, dranzubleiben.
Text Helmut Betz, Fotos Uli Krauß