Harte Kerle mit ganz viel Herz: Die Rosenheim Rebels und ihre besonderen Equipment-Manager.

Goldene Rampe

Bild (von links nach rechts): Andreas Schupp, Thomas Koberstein, Oliver Kabbe, Andreas Schiburr (Abteilungsleiter), Christopher Horner (Öffentlichkeitsarbeit & Inklusion) von den Rosenheim Rebels und Roland Mayer, Irene Oberst, Tobias Mayer und Gabi Görgmaier und (vorne links Hans Loy vom Arbeitskreis Inklusion.

American Footballer sind harte Kerle. Manche sicher. Aber die Rebels aus Rosenheim, die haben Herz. Und deswegen vier Männer mit Behinderung in ihren Reihen.

„Inklusion heißt, dass Menschen mit einer Behinderung mittendrin sind und nicht nur dabei“, sagt Hans Loy. Er muss es wissen. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises Inklusion von Stadt und Landkreis Rosenheim. Er sitzt selber im Rollstuhl. Und sie sind mittendrin, die „Jungs“, wie Andreas Schiburr, der Vorsitzende der Rosenheim Rebels, die vier Männer und ihren Betreuer Andreas Schupp liebevoll nennt.

Denn ohne die Jungs vom Equipment-Management stünden die Rebels dumm da. Die Vier kümmern sich penibel um all das Gerödel, das ein Footballer so braucht, um seinen Sport ausüben zu können. Klappt hundertprozentig. Was nicht immer der Fall war, als die Spieler die Sache noch selbst in der Hand hatten.

Irgendwann reichte es Chris Horner aus dem erweiterten Abteilungsvorstand. Und er hatte mitbekommen, dass bei einer der nordamerikanischen Profimannschaften ein Mann mit Down-Syndrom im Mitarbeiterstab arbeitet. „Was die können, können wir schon lange“, befand Horner und machte sich 2019 auf die Suche. Bei der Offenen Behindertenarbeit (OBA) des katholischen Jugendsozialwerkes stieß seine Frage, ob es dort nicht jemanden gebe, der Lust hat, auf offene Ohren. 

„Die haben sich richtig reingefuxt“

Am Anfang war beschnuppern angesagt: Die einen hatten so viel Ahnung vom Football, wie die anderen von Menschen mit Behinderungen. „Keine“, sagt Horner und schmunzelt. „Aber es hat sich gleich richtig gut angefühlt.“ Mittlerweile wissen die Jungs vom Equipment-Management genau, welches Spielergebnis ihre Rebels brauchen, um ihren Platz in der Tabelle zu verbessern oder zu halten, „die haben sich richtig reingefuxt“, zollt Horner seinen Respekt. 

Da Inklusion in Sportvereinen zu Hans Loys Bedauern noch relativ selten ist, fiel es dem AK Inklusion leicht, sich die Rosenheim Rebels als 20. Preisträger der „Goldenen Rampe“ auszusuchen. Wie sehr die Männer mit Behinderung und ihr Betreuer „mittendrin“ bei den Rebels sind? Sie bekamen im Rahmen der Preisverleihung alle ein Polohemd mit ihrem Namen auf der Vorderseite und „Staff“, also „Mitarbeiter“ oder „Stab“ auf dem Rücken. „Damit auch jeder im Stadion weiß, dass Ihr zu uns gehört“, so Andreas Schiburr. 

„Ich hoffe, Ihr seid froh, bei uns zu sein“, wandte sich Chris Horner an die Truppe und erntete strahlende Gesichter. „Denn wir sind sehr froh, dass wir Euch haben“ - da wollte das Klopfen, Stampfen und Pfeifen im vollen Saal schier kein Ende nehmen. Ja, die „Jungs vom Equipment-Management“ sind bei den Rosenheim Rebels mittendrin, nicht nur dabei.

Quelle: Sylvia Hampel

Links:
- Football-Team Rosenheim Rebels und
- Inklusion bei den Rosenheim Rebels.